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Dagegen ist sehr wohl ein Kraut gewachsen!

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Jedes synthetische Medikament, das wir heute so praktisch in der Apotheke abholen können und von dem uns Ärzte und Apotheker genauestens in der Wirksamkeit und seinen Nebenwirkungen berichten können, hat seinen Ursprung in einer Pflanze und einem Heilkundige. Je nach Kulturkreis, Zeitalter und den geografischen Gegebenheiten waren dies Druiden, Heiler oder Geistliche, die sich mit der Heilkunst aus der Natur befassten und ihr die Geheimnisse des Lebens entlocken wollten. Nicht immer wurde dies von der Bevölkerung als gut und hilfreich angesehen, denn oft wurden Heilkundige verfolgt und verstoßen. Heute basiert ein Großteil des Wissens der modernen Medizin auf den Forschungen sowie dem Eifer ebendieser fortschrittlichen, vorausdenkenden Personen. Wodurch wir auch heute noch von den Geschenken der Natur lernen und von ihren heilsamen Wirkungen profitieren können.

Schlüsselblume

Schlüsselblumen sind nicht nur schön anzusehen oder machen sich toll in einem Bergblumenstrauß, sie sind auch sehr wirksam gegen eine Vielzahl an Beschwerden. Ihre Wurzeln werden in der Naturheilkunde gegen starken Husten, Erkältungen bzw. grippalen Infekten oder zur Behandlung von Bronchitis und Nasennebenhöhlenentzündungen verwendet. Neben den Wurzeln werden auch die Blüten zu verschiedenen Tinkturen, Ölen oder Tees weiterverarbeitet. Diese sollten nie ohne medizinischen Rat verwendet werden, da die Wirkstoffe bei falscher Dosierung zu Nebenwirkungen führen können. Die Wurzeln dürfen nur vom Fachmann mit behördlicher Erlaubnis gesammelt werden.

Arnika

Die leuchtend orange Blume wird schon seit dem 17. Jahrhundert als klassisches Mittel der Homöopathie eingesetzt. Die getrockneten Blüten oder Blütenkörbchen werden in Form von Salben oder Einreibungen bei äußeren Verletzungen verwendet. Die Extrakte der Pflanze wirken gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder nach Insektenstichen, sind schmerzstillend, antirheumatisch und hemmen das Bakterienwachstum. Innerlich wie äußerlich sollte die Anwendung nie ohne therapeutische Konsultation stattfinden, da Arnika überdosiert stark auf das Herz- Kreislaufsystem und die Verdauung wirkt. Die Pflanze ist geschützt und darf nicht gesammelt werden!

Sauerampfer

Dieses Kraut ist fester Bestandteil beinahe jeder Futterweide und wächst bevorzugt in feuchten und schattigen Plätzen. Zu Heilzwecken werden vor allem die Blätter, selten auch die Wurzeln verwendet. Durch seinen hohen Gehalt an Vitamin C wirkt es stärkend auf das Immunsystem und hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit. Aus diesem Grund ist die Pflanze auch für Frühjahrskuren sehr geeignet und kann wie Petersilie oder Löwenzahn frisch zu Suppen oder Salat hinzugefügt werden. Auch hier ist die Menge wichtig, da der Sauerampfer, vor allem bei frischer Verwendung, geringfügig giftig ist.

Kamille

Dieses sonnenliebende Gewächs gilt als die beliebteste Heilpflanze Europas und ist in freier Natur kaum noch zu finden. Die Entzündungshemmende Wirkung der Kamillenblüten wird für vielerlei Krankheiten eingesetzt, beispielsweise gegen Fieber, Husten, Schnupfen oder auch Hautprobleme. Als Tinktur oder Tee wirken die Pflanzenextrakte beruhigend und töten Bakterien ab, wodurch ihre desinfizierende und heilende Wirkung eintritt. Der kleine gelbe Allrounder ist somit ein unscheinbares Wundermittel, das man in Form von schlichten Teebeuteln beinahe in jedem Haushalt finden kann.

Gelber Enzian

Im Gegensatz zu seinem oft besungenen blauen Verwandten birgt der Gelbe Enzian ein enormes Heilpotenzial. Genauer gesagt sind es die armdicken, essbaren Wurzeln, die stattliche sieben Kilogramm auf die Waage bringen können. Sie enthalten die Mutter aller Bitterstoffe: das Amarogetin. Dieser Wirkstoff wird bis heute in der Naturmedizin als Heilmittel zur Stärkung des Kreislaufs eingesetzt. Durch seine schleimlösende und keimtötende Wirkung wird er bei Atemwegsinfekten wie Husten, Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung oder auch gegen Fieber angewandt. Da die Heilpflanze in der Wildnis nur noch selten anzutreffen ist, gehört sie inzwischen zu den geschützten Arten und darf nicht mehr gesammelt werden.

Spitzwegerich

Schon immer gilt der Spitzwegerich als sehr beliebtes Heilkraut im alpinen Raum und wird durch sein starkes Vorkommen gerne als Hausmittel gegen verschiedene Beschwerden verwendet. Allem voran unterstützt der Spitzwegerich, der ähnliche Wirkstoffe wie der Breitwegerich enthält, die Arbeit des Immunsystems. Aus diesem Grund wird er insbesondere in der Erkältungszeit in Form von Tee oder Sirup gegen Husten, Bronchialerkrankungen und Fieber eingesetzt. So wandelt man hierzulande oft unwissentlich an diesem unscheinbaren Helfer vorbei, der sich als wahrhaft vielseitig erweist.

Großmutters Hausmittel gegen Erkältungen und Grippe

  1. Hustensaft aus Zwiebeln und Honig: Einfach eine klein geschnittene Zwiebel mit Honig (wahlweise auch Zucker) gesüßt über Nacht in einem Glas ziehen lassen. Den entstandenen Saft löffelweise über den Tag verteilt zu sich nehmen.
  2. Feuchte Wickel: In kaltes Wasser getauchte Leinen- oder Handtücher leiten die Wärme im Körper ab und helfen so gegen verschiedene Erkältungssymptome. Bei Halsschmerzen wirkt ein kalter oder warmer Halswickel, bei Husten ein Brustwickel und bei Fieber unterstützen Wadenwickel die Genesung.
  3. Teemischung: Für eine Tasse Tee etwa 1 ½ TL getrockneten Spitzwegerich mit heißem Wasser übergießen und 10-15 Minuten ziehen lassen. Man sollte davon mehrere Tassen über den Tag verteilt trinken.
  4. Inhalieren: In einer Schüssel eine Hand voll Kamillenblüten und fünf Esslöffel Meersalz mit 1 Liter kochendem Wasser vermischen und mit einem Handtuch über dem Kopf zehn Minuten inhalieren.
  5. Vitamin C: Orangen sollte man auch zur Prävention im Winter stets zur Hand haben, denn bei einem Vitamin-C-Mangel schleicht sich eine Erkältung umso leichter in den Körper. Ebenfalls gute Vitamin-C-Lieferanten sind: Schwarze Johannisbeeren, Hagebutten oder Kiwis.
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